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Was sind Lenormand Karten?

  • Autorenbild: Mario Schweiger
    Mario Schweiger
  • 4. Sept.
  • 6 Min. Lesezeit

Ein kurzer Blick in die Geschichte

Benannt sind die Karten nach Marie Anne Adélaïde Lenormand (1772–1843), einer berühmten Seherin ihrer Zeit. Das heute verbreitete 36‑Karten‑System entwickelte sich jedoch aus verschiedenen Kartentraditionen und Wahrsagespielen des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Popularität blieb bis heute bestehen, weil die Bildsprache intuitiv, lebensnah und erstaunlich präzise ist.


Lenormand Karten

Was sind Lenormand‑Karten? – Wesen, Aufbau und Unterschied zum Tarot

Lenormand‑Karten bestehen in der klassischen Form aus 36 Karten. Jede Karte trägt ein klares, alltagsnahes Symbol (z. B. Reiter, Klee, Schiff, Haus, Baum, Wolken, Schlange, Sarg, Blumenstrauß, Sense usw.). Im Unterschied zum Tarot, das archetypische Groß‑ und Klein‑Arkane verwendet, arbeiten Lenormand Karten deutlicher „situativ“ und beziehen sich stark auf konkrete Lebensbereiche und Ereignisdynamiken.

Lenormand ist daher besonders geeignet, um Fragen des Alltags, der Beziehung, Berufung, Finanzen und Entwicklung in einem gut lesbaren Bild darzustellen. Gleichzeitig gehen Lenormand Karten in die Tiefe, wenn du Kombinationen, Positionen und Methoden wie Spiegelung, Häuser, Knighting (springende Verbindungen) und Nähe‑Ferne‑Techniken nutzt.


Lenormand vs. Tarot – auf einen Blick

 

  1.   Symbolik: Lenormand nutzt klare Alltagssymbole; Tarot arbeitet mit Archetypen (22 Große Arkana, 56 Kleine Arkana).


  2.  Fragestellung: Lenormand ist oft konkreter‑praktischer; Tarot umfasst häufig tiefere Seelen‑ und Entwicklungsbögen.

  3.         Leselogik: Lenormand liest stark in Kombinationen und Linien; Tarot deutet stärker Karte für Karte im Kontext.


  4. Timing: Lenormand bietet mit bestimmten Karten (z. B. Reiter, Klee, Sense, Sarg, Sonne) gut nutzbare Zeit‑Hinweise.


  5. Personenbezug: Lenormand arbeitet mit Signifikatoren (z. B. Frau/Mann/Person), die flexibel gewählt werden können.


Aufbau & Sprache:

Signifikatoren, Personen‑Karten & Vielfalt

Im klassischen Deck findest du häufig die Karten „Frau“ (29) und „Mann“ (28) als Personen‑Signifikatoren. In modernen Lesungen wählen wir jedoch flexibel eine Personenkarte, die dich oder die betreffende Person am besten repräsentiert – unabhängig von Geschlecht oder Identität. Alternativ eignen sich auch Anker (Beruf), Herz (Liebe), Haus (Familie) oder Buch (Geheimnis/Wissen) als Fokus‑Signifikator, je nach Thema.

Weitere Personenindikatoren sind z. B. Herrscherkarten wie Bär (Autorität/Chef/Schutz), Schlange (kluge, komplexe Person/Heilerin),

Fuchs (Cleverness/Taktik), Reiter (junge Person/Nachrichtenträger), Lilien (reife Person/Familienthema), Störche (Wandel/Umzug) – immer im Kontext der Frage und Nachbarkarten.


Die 36 Lenormand‑Karten – Kurze Bedeutungen


1. Reiter – Nachricht, Besuch, Bewegung, Startimpuls, Bote

2. Klee – Glück, Chance, kurzfristiger Erfolg, Leichtigkeit

3. Schiff – Reise, Sehnsucht, Distanz, Handel, Entwicklung

4. Haus – Zuhause, Familie, Immobilie, Stabilität, Basis

5. Baum – Gesundheit, Verwurzelung, Lebensweg, langsames Wachstum

6. Wolken – Unklarheit, Verwirrung, Zwiespalt, temporärer Nebel

7. Schlange – Umwege, Komplexität, Heilerin, Rivalin, Strategie

8. Sarg – Ende, Transformation, Stillstand, Heilpause

9. Blumenstrauß – Einladung, Geschenk, Charme, Wertschätzung

10. Sense – Plötzliche Wende, Schnitt, Warnung, Akut‑Thema

11. Rute – Diskussion, Klartext, Muster, Wiederholung, Coaching

12. Vögel – Gespräch, Nervosität, Austausch, Social Media

13. Kind – Neubeginn, Kind‑Thema, Unschuld, Lernphase

14. Fuchs – Vorsicht, Taktik, nicht alles ist wie es scheint

15. Bär – Kraft, Autorität, Schutz, Finanzen, Chef‑Ebene

16. Sterne – Klarheit, Inspiration, Vision, Internet

17. Störche – Veränderung, Umzug, Upgrade, Wandel

18. Hund – Freundschaft, Loyalität, Unterstützung

19. Turm – Rückzug, Institution, Amt, Distanz, Überblick

20. Garten – Öffentlichkeit, Community, Event, Netzwerk

21. Berg – Blockade, Hürde, Geduld, Herausforderung

22. Wege – Entscheidung, Optionen, Richtungswechsel

23. Mäuse – Verlust, Stress, schleichende Abnahme, Kummer

24. Herz – Liebe, Herzensweg, Freude, Verbundenheit

25. Ring – Vertrag, Bindung, Beziehung, Zyklus

26. Buch – Geheimnis, Wissen, Studium, noch verborgen

27. Brief – Dokument, Vertrag, formale Nachricht, Mail

28. Mann – Person/Signifikator – männlich codiert (flexibel nutzbar)

29. Frau – Person/Signifikator – weiblich codiert (flexibel nutzbar)

30. Lilien – Harmonie, Sexualität, Familie, Reife

31. Sonne – Erfolg, Energie, Lebensfreude, Sichtbarkeit

32. Mond – Gefühle, Intuition, Zyklen, Berufung/Ansehen

33. Schlüssel – Lösung, Sicherheit, Ja‑Karte, Öffnung

34. Fische – Finanzen, Fluss, Selbstständigkeit, Werte

35. Anker – Arbeit, Berufung, festhalten/Verankerung

36. Kreuz – Schicksal, Prüfung, Sinn, spirituelle Aufgabe


Kombinationen lesen – die Kunst der Lenormand‑Sprache


Die wahre Tiefe entfaltet sich durch Kombinationen. Karten färben einander: Die Karte links beeinflusst die rechts folgende (in Linienlegungen), angrenzende Karten geben Kontext. Hier einige bewährte Kombi‑Anker, die du im Alltag oft triffst (Beispiele, nicht abschließend):


Legesysteme – vom 3er‑Zug bis zum Großen Blatt


Lenormand bietet eine Reihe von Legesystemen, die unterschiedliche Tiefen und Blickwinkel erlauben. Für Einsteiger eignen sich 3er‑Zug (Vergangenheit‑Gegenwart‑Tendenz) und Linie‑von‑5; für komplexe Fragestellungen ist die 9er‑Legung sehr klar; für eine Rundumschau aller Lebensbereiche dient das Große Blatt (36 Karten).


Bewährte Systeme im Überblick

  • 3er‑Zug: Kompakt. Karte 1 = Vergangenheitsimpuls, Karte 2 = Gegenwart/Herz der Sache, Karte 3 = nächste Tendenz.

           

  • Linie‑von‑5: Zwei Karten links = Vorgeschichte, Mitte = Kern, zwei rechts = Entwicklung/Outcome. Optional mit Spiegelung (1↔5, 2↔4).

       

  • 9er‑Legung (3×3): Mitte = zentrales Thema; Kreuz (Vertikale/Horizontale) = Hauptachsen; Ecken = Rahmen/Umfeld; Diagonalen = geistige Dynamik.

      

  • Großes Blatt (36): Häuser, Spiegel, Knighting und Nähe‑Ferne‑Methode zeigen eine umfassende Lebenslandkarte.

    Techniken im Großen Blatt

          

  • Häuser: Jedes Feld hat eine „Haus‑Bedeutung“ (1 = Haus des Reiters, 25 = Haus des Rings etc.). Die gelandete Karte färbt das Thema im jeweiligen Haus.

           

  • Nähe‑Ferne: Wichtige Themen liegen nahe am Signifikator; weit entfernte Themen haben weniger Relevanz oder liegen in der Ferne.

           

  • Spiegelung: Karten spiegeln sich horizontal, vertikal oder diagonal – so werden verdeckte Zusammenhänge sichtbar.

      

  • Knighting (Springer): Verbindungen wie beim Schachpferd zeigen verdeckte Querbezüge/Einflüsse.

     

  • Kanten/Ecken: Der Rahmen des Blattes beschreibt die äußeren Umstände/den Kontext.

      

Linienfluss: Zeilen und Spalten als Zeitstrahl oder Prozesskette lesbar.


Timing – wann zeigt sich was?

Lenormand ist stark im Timing, doch bitte immer mit Demut und Freiheit lesen. Karten zeigen Tendenzen – Entscheidungen gestalten die Zukunft mit. Praktische Hinweise:

  • Schnelle Karten: Reiter, Klee, Sense, Brief.

  • Mittelfrist: Störche, Anker, Ring, Lilien.

  •  Langsam: Baum, Berg, Turm, Kreuz.

  • Tageszeit/Strahlkraft: Sonne (Tag/Erfolg), Mond (Nacht/Zyklen). Kalender‑/Ereignisbezug: Wege (Termine/Optionen), Garten (Events/ Öffentlichkeit).

  • Abschluss/Schluss: Sarg (Ende/Heilpause), Schlüssel (Entscheidung/Lösung).


Prognose‑Ethik

Karten zeigen Möglichkeiten, nicht Zwang. In der Beratung achten wir darauf, die Souveränität und Entscheidungsfreiheit zu wahren. Aussagen zu Gesundheit, Recht und Finanzen ersetzen niemals professionelle Beratung; sie können Impulse geben, wo Klärung sinnvoll ist. Unsere Aufgabe: Klarheit, Halt, Herz – nicht Angst.


Vorbereitung & Fragekunst – so wird die Legung klar

Je klarer die Frage, desto präziser die Spiegelung. Wir empfehlen vor einer Legung kurze Erdung (Atem, Hand aufs Herz), die Intention zu formulieren und den Fokus zu wählen (z. B. Liebe, Beruf, Seelenweg).


Frage Formate, die gut funktionieren:

  • Welche Dynamik wirkt zwischen mir und Person X, und was unterstützt Heilung?“

  • Welche nächsten Schritte fördern meine Berufung in den nächsten 3 Monaten?“

  • Welche Blockade darf ich lösen, um mehr Fülle zu empfangen?“

  • ·Was ist die Tendenz, wenn ich mich für Option A entscheide – und was, wenn für Option B?“


Was Karten nicht tun

Karten nehmen dir keine Entscheidungen ab und sprechen keine Urteile über Menschen. Sie zeigen Tendenzen, Potenziale und Fallstricke – damit du bewusst wählst.


Praxisbeispiel: 9er‑Legung zu Liebe & Berufung

Stell dir vor, Klientin A. fragt: „Wie entwickeln sich Liebe und Berufung in den nächsten 3 Monaten, und was unterstützt meinen Weg?“ Wir ziehen eine 9er‑Legung (3×3).

Angenommener Fall (Beispielkarten):

Obere Reihe: Reiter – Klee – Haus

Mittlere Reihe: Ring – Herz – Sterne

Untere Reihe: Berg – Wege – Schlüssel


Wie wir bei Voice of Soul arbeiten

Wir verbinden Lenormand‑Legungen mit Heilimpulsen: Erdung, Schutz, Herzöffnung und – wenn gewünscht – eine kurze energetische Ausrichtung nach der Deutung. So wird die Sitzung nicht nur informativ, sondern transformativ.


FAQ – Häufige Fragen zu Lenormand


Sind Lenormand‑Karten „wahr“?

Sie sind Spiegelungen und Tendenzen. Sie zeigen Möglichkeiten und Dynamiken, keine unveränderlichen Urteile.


Kann ich die Zukunft „fix“ sehen?

Zukunft ist ein Möglichkeitsfeld. Karten zeigen Strömungen – deine Entscheidungen wirken mit.


Was, wenn ich Angst vor einer „schlechten“ Karte habe?

Es gibt keine „bösen“ Karten. Jede Karte zeigt eine Qualität. Selbst Sense oder Berg sind Hinweise zur Klärung und Stärke.


Wie oft soll ich legen?

So oft, wie du eine echte neue Frage hast. Häufiges Nachfragen zur selben Sache erzeugt Rauschen.


Geht Kartenlegen auch auf Distanz?

Ja. Energie folgt der Intention. Online‑Sitzungen sind genauso tief, wenn der Raum bewusst gehalten wird.


Was ist der Unterschied zwischen Lenormand und Orakelkarten?

Lenormand arbeitet fester mit 36 Symbolen und Kombinationen; Orakelkarten sind freier in Zahl und Themen.


Kann ich Timing wirklich sehen?

Ja, als Tendenz. Kombiniere schnelle/ruhige Karten und den Kontext. Bleib flexibel.


Welche Karte bin „ich“?

Wähle eine Personenkarte oder thematische Karte, die dich/den Fokus am besten repräsentiert.


Warum fühlt sich eine Legung manchmal „hart“ an?

Weil sie ehrlich spiegelt. Gut gehaltene Räume übersetzen Klarheit in Heilung – ohne Angst.


Brauche ich Schutzrituale?

Ein kurzer Schutz (Atem, Licht, Erdung) ist sinnvoll. Intention und Herzbewusstsein sind der beste Schutz.

Mini‑Ritual: Dein Herzkanal für klare Legungen

Lege eine Hand aufs Herz, spüre deine Füße am Boden. Atme viermal langsam ein und aus. Sprich leise: „Ich öffne mich der klaren, liebevollen Führung. Möge meine Legung mir dienen, der Heilung, der Wahrheit und dem höchsten Wohl.“ Ziehe dann bewusst deine Karten.


Schlusswort & Einladung

Lenormand ist eine Einladung, deiner Seele zuzuhören. Wenn du dir Begleitung wünschst – ein liebevolles Gegenüber, das mit dir die Sprache deiner Karten entschlüsselt und in heilsame Schritte übersetzt – sind wir bei Voice of Soul gerne für dich da.


Buche dein Reading auf https://voice-soul.com – und beginne heute, deine innere Klarheit zu leben.


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